
Aus meinen Kindertagen erinnere ich mich an Kino- und Theaterbesuche mit der Schulklasse im Kulturhaus. Schon damals fand ich das Ambiente wunderschön.
Auf der Suche nach einem neuen Lost Place bin ich dann auf diesen leerstehenden Kulturpalast gestoßen. Errichtet in einem kleinen Ort, der heute nur etwa 3200 Einwohner zählt, war dieser Palast zu seiner Blütezeit jedoch für eine große Zahl an Besuchern ausgelegt.
Mit dem Bau wurde im Jahr 1952 begonnen und schon zwei Jahre später wurde das Objekt den Angestellten übergeben. Am 1. Mai 1955 fand die offizielle Eröffnung statt. Eine Planungshistorikerin bezeichnete dieses Objekt als "das schönste aller Häuser" unter den rund 2000 Kulturhäusern der DDR. Die Baukosten beliefen sich seinerzeit auf mehr als 8 Millionen Mark.
Vor der Wende war das Haus zu den regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen an den öffentlichen Nahverkehr und an das Bustransfernetz von und zu den benachbarten Landkreisen angebunden. Die in der Nähe befindliche Bundesstraße sowie ein Bahnhof machten einen Besuch im Kulturpalast auch für auswärtige Gäste möglich.
Mit dem politischen Umbruch kamen auch die Probleme. Die Unterhaltung und Finanzierung gestaltete sich schwierig und führte schließlich zur Insolvenz des Betreibers.
Bis heute ist die Zukunft des unter Denkmalschutz stehenden Objektes ungewiss. Zwischenzeitlich wurde sich mehrfach illegal Zutritt verschafft und ein großer Teil der Einrichtung gestohlen.
Das Objekt war zum Zeitpunkt unseres Besuches hermetisch abgeriegelt, die zerstörten Fenster durch Platten verschlossen.
Eine einzige Platte fehlte, so dass wir einen Blick auf diesen wunderschönen Ort erhaschen konnten.
Quelle:
Seite „Kulturpalast Unterwellenborn“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. November 2024, 03:14 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kulturpalast_Unterwellenborn&oldid=250692033 (Abgerufen: 10. Januar 2025, 19:55 UTC)
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